
Der Grund für die meisten Make-up-Fehler ist selten das falsche Produkt, sondern die Missachtung fundamentaler optischer Gesetze.
- Dunkle Farben lassen Partien zurücktreten und verkürzen, helle Farben heben sie hervor und verlängern.
- Farbkonflikte zwischen Hautunterton, Haarfarbe und Produkt führen zu einem unharmonischen, oft „schmutzigen“ Ergebnis.
Empfehlung: Lernen Sie, Ihr Gesicht wie eine Architektin zu analysieren und mit Licht und Schatten bewusst zu formen, anstatt nur intuitiv Farben aufzutragen.
Sie stehen vor dem Spiegel, haben sich sorgfältig geschminkt, doch das Ergebnis ist ernüchternd. Irgendetwas stimmt nicht. Das Gesicht wirkt breiter als sonst, der Blick müde, die Haut fast ein wenig fahl. Sie haben doch alles so gemacht, wie Sie es immer tun, vielleicht sogar ein Tutorial nachgeahmt. Diese Frustration kennen unzählige Frauen, die sich tagtäglich intuitiv schminken. Das Problem liegt meist nicht an mangelnder Übung, sondern an einem fundamentalen Missverständnis: Make-up ist keine reine Farbkosmetik, es ist angewandte Physik. Es gehorcht den Gesetzen von Licht und Schatten.
Gängige Ratschläge wie „gut verblenden“ oder „die richtige Farbe finden“ kratzen nur an der Oberfläche. Sie erklären nicht, *warum* eine bestimmte Technik funktioniert oder eben nicht. Die wahre Professionalität beginnt dort, wo die Intuition durch Wissen ersetzt wird. Es geht nicht nur darum, welche Produkte Sie verwenden, sondern wie Sie die Architektur Ihres Gesichts verstehen und gezielt modellieren. Viele machen den Fehler, nur das Gesicht zu betrachten, dabei spielen auch die Frisur oder sogar der gewählte Schmuck eine entscheidende Rolle für die Gesamtharmonie. Ein falscher Haarschnitt kann die Wirkung des besten Contourings zunichtemachen.
Doch was, wenn der Schlüssel nicht in neuen, teureren Produkten liegt, sondern darin, die optischen Prinzipien zu meistern, die Ihrem Gesicht zugrunde liegen? Dieser Leitfaden ist Ihre Make-up-Lehrerin. Streng, aber herzlich. Wir werden die häufigsten „architektonischen Fehler“ analysieren, die Ihr Gesicht ungewollt breit oder müde erscheinen lassen. Wir werden nicht nur sagen, *was* Sie falsch machen, sondern präzise erklären, *warum* es falsch ist und wie Sie es sofort korrigieren können. Machen Sie sich bereit, Ihr Make-up-Verständnis von Grund auf zu revolutionieren und endlich die Kontrolle über Ihr Erscheinungsbild zu gewinnen.
Dieser Artikel führt Sie systematisch durch die häufigsten Fehlerquellen und zeigt Ihnen präzise Korrekturtechniken. Das Inhaltsverzeichnis gibt Ihnen einen Überblick über die Themen, die wir behandeln werden, um Ihre Routine zu professionalisieren.
Inhaltsverzeichnis: Make-up-Fehler erkennen und professionell korrigieren
- Warum verändert falsches Contouring Ihre Gesichtsform negativ?
- Wie korrigieren Sie zu dunkel nachgezogene Augenbrauen, die den Blick streng machen?
- Bronzer im ganzen Gesicht: Warum sehen Sie damit oft „schmutzig“ statt gebräunt aus?
- Die Gefahr von Eyeliner am unteren Wimpernkranz bei kleinen Augen
- In welcher Reihenfolge tragen Sie Concealer und Foundation auf für maximale Abdeckung?
- Warum betont ein Bob auf Kinnhöhe ein breites Kiefer zusätzlich?
- Wann konkurriert die Statement-Kette mit Ihrem Brillengestell?
- Wie finden Sie die exakt passende Foundation für helle Hauttypen ohne Maskeneffekt?
Warum verändert falsches Contouring Ihre Gesichtsform negativ?
Contouring ist das mächtigste Werkzeug zur Formung des Gesichts – und gleichzeitig die häufigste Fehlerquelle. Das Grundprinzip ist einfach: Dunkelheit lässt Bereiche optisch zurücktreten, Helligkeit hebt sie hervor. Ein Fehler beim Contouring ist daher kein Farbpatzer, sondern ein architektonischer Fehler. Wenn Sie den dunklen Ton zu tief, zu breit oder an der falschen Stelle platzieren, manipulieren Sie die Schatten an Ihrem Gesicht auf eine Weise, die Ihrer natürlichen Knochenstruktur widerspricht. Statt die Wangenknochen zu betonen, ziehen Sie das Gesicht optisch nach unten, was es breiter und müder erscheinen lässt.
Der klassische Fehler ist das Auftragen eines breiten, unverblendeten „Balkens“ von der Schläfe Richtung Mundwinkel. Dies kreiert einen unnatürlichen, harten Schatten, der das Gesicht nicht modelliert, sondern teilt. Die richtige Platzierung ist direkt unter dem Wangenknochen, und der Auftrag sollte sanft nach oben und leicht nach vorne verblendet werden, um den Knochen anzuheben, nicht zu untergraben. Die Beliebtheit der Technik ist ungebrochen; laut einer aktuellen Statista-Erhebung nutzen rund 15,42 Millionen Frauen in Deutschland regelmäßig Produkte wie Highlighter, Bronzer oder Rouge, was die Relevanz der korrekten Technik unterstreicht.
Ein weiterer fundamentaler Fehler ist die Verwendung eines zu warmen, orangestichigen Bronzers zum Konturieren. Ein Schatten ist von Natur aus kühl und gräulich. Ein warmer Ton simuliert keinen Schatten, sondern Bräune, was an der falschen Stelle unnatürlich und fleckig wirkt. Für echtes Contouring ist ein kühles, aschiges Puder oder eine Creme die einzig richtige Wahl. Nur so entsteht eine glaubwürdige optische Täuschung, die das Gesicht schmaler und definierter wirken lässt.
Wie korrigieren Sie zu dunkel nachgezogene Augenbrauen, die den Blick streng machen?
Augenbrauen sind der Rahmen des Gesichts. Sind sie zu dunkel oder zu hart gezeichnet, erzeugen sie einen dominanten visuellen Ankerpunkt, der den Blick sofort auf sich zieht und den Gesichtsausdruck unvorteilhaft verändert. Ein zu dunkler Ton, der nicht mit der Haarfarbe harmoniert, wirkt wie ein Fremdkörper. Er lässt den Blick unbeabsichtigt streng, zornig oder künstlich wirken. Die Regel ist hier unumstößlich: Die Augenbrauenfarbe sollte niemals signifikant dunkler sein als die eigene Haarfarbe. Im Idealfall wählen Sie eine Nuance, die Ihrer Haarfarbe entspricht oder sogar eine Nuance heller ist, besonders bei sehr dunklem Haar.
Der Fehler liegt oft in der Produktwahl und der Technik. Ein stark pigmentierter, wachshaltiger Stift, mit Druck aufgetragen, erzeugt unweigerlich einen harten „Instagram-Balken“. Die Korrektur liegt in der Umstellung auf leichtere Produkte und eine federnde Technik. Ein Augenbrauenpuder, aufgetragen mit einem feinen, abgeschrägten Pinsel, erlaubt eine viel weichere Schattierung. Einzelne Härchen lassen sich mit einem dünnen Augenbrauenstift (Micro Pencil) nachzeichnen, anstatt die ganze Braue flächig auszumalen.
Eine hervorragende Methode zur Korrektur und für einen natürlichen Look ist die „Soap-Brow“-Technik, die sich in Deutschland großer Beliebtheit erfreut. Anstatt die Brauen mit Gel zu fixieren, wird ein festes, transparentes Seifenstück (z.B. von deutschen Traditionsmarken wie Speick oder Klar Seifen) mit einem angefeuchteten Bürstchen (Spoolie) aufgeschäumt. Diese Paste wird dann durch die Brauen gekämmt. Sie verleiht den Härchen Textur, Volumen und fixiert sie in einer nach oben gebürsteten Form. Dies bricht harte Kanten auf und verwandelt selbst einen zu dunklen Look in weiche, federleichte Brauen, die das Auge öffnen und den Blick heben.
Bronzer im ganzen Gesicht: Warum sehen Sie damit oft „schmutzig“ statt gebräunt aus?
Der Wunsch nach einem sonnengeküssten Teint verleitet viele dazu, Bronzer großflächig mit einem dicken Pinsel über das gesamte Gesicht zu verteilen. Das Ergebnis ist jedoch selten eine gesunde Bräune, sondern ein flacher, oft fleckiger und „schmutzig“ wirkender Teint. Der Grund dafür ist ein fundamentaler Farbkonflikt. Ein Bronzer ist in der Regel warm und orangestichig. Wenn dieser Ton auf eine Haut mit kühlem oder neutralem Unterton trifft und flächig aufgetragen wird, entsteht eine unnatürliche, schlammige Farbe, die nicht zur restlichen Haut am Hals und Dekolleté passt.
Bronzer soll nicht die Foundation ersetzen oder das ganze Gesicht verdunkeln. Seine Aufgabe ist es, Wärme und Dimension an den Stellen zu erzeugen, wo die Sonne natürlich zuerst auftreffen würde. Das sind die höchsten Punkte des Gesichts. Die korrekte Anwendung folgt der „3er-Form“.

Wie in der Abbildung gezeigt, ziehen Sie mit einem fluffigen Pinsel eine „3“ entlang beider Gesichtshälften: von der Schläfe über den Haaransatz, unter dem Wangenknochen entlang und sanft auslaufend unter der Kieferlinie. Ein leichter Hauch über Nasenrücken und Kinn vervollständigt den Look. Diese Technik verleiht dem Gesicht Struktur und Wärme, ohne es flächig zu verfärben. Die Wahl des Produkts und die Intensität des Auftrags sollten zudem immer an die äußeren Bedingungen angepasst werden, wie die folgende Übersicht zeigt.
| Wetterlage | Produkttyp | Anwendungstechnik |
|---|---|---|
| Grauer Novembertag | Leichter Puder-Bronzer | Sparsam nur auf höchste Punkte |
| Sonniger Sommertag | Creme-Bronzer | Großzügiger für ‚Glow‘-Effekt |
| Büro-Neonlicht | Matter Bronzer ohne Schimmer | Gezielt unter Wangenknochen |
Die Gefahr von Eyeliner am unteren Wimpernkranz bei kleinen Augen
Ein dunkler Eyeliner am unteren Wimpernkranz ist einer der häufigsten Fehler, der die Augen optisch drastisch verkleinert. Das zugrunde liegende Prinzip ist wieder das der Optik: Eine dunkle, geschlossene Linie wirkt wie ein Rahmen, der eine Fläche begrenzt und kleiner erscheinen lässt. Besonders bei ohnehin schon kleinen Augen oder bei sogenannten Schlupflidern – ein Merkmal, das laut Experten wie jenen von Women’s Health ein in Nordeuropa weit verbreitetes Merkmal ist – hat dieser Fehler eine fatale Wirkung. Er zieht den Blick nach unten, lässt das Auge müde und schmal wirken und negiert jeglichen Lifting-Effekt des oberen Make-ups.
Statt das Auge zu definieren, schließt der dunkle Strich es ein. Dies gilt insbesondere für harten, schwarzen Kajal, der direkt auf der Wasserlinie aufgetragen wird. Die Wasserlinie ist der feuchte Innenrand des Lids. Ein dunkler Strich an dieser Stelle verengt die sichtbare weiße Fläche des Augapfels und lässt das Auge sofort kleiner erscheinen. Die Korrektur ist einfach, aber wirkungsvoll: Lassen Sie den unteren Wimpernkranz frei oder arbeiten Sie mit aufhellenden Techniken.
Um das Auge zu öffnen und wacher wirken zu lassen, gibt es effektive Alternativen zum harten, dunklen Lidstrich unten. Der Fokus sollte immer darauf liegen, Helligkeit zu schaffen und den Blick nach oben zu lenken. Folgende Techniken sind besonders empfehlenswert:
- Heller Kajal auf der Wasserlinie: Ein Stift in einem Nude- oder zarten Roséton (z.B. der beliebte ‚Nude‘ Kajal von Manhattan) neutralisiert Rötungen und lässt das Auge sofort größer und strahlender wirken.
- Dunkler Lidschatten statt Kajal: Wenn Sie den unteren Wimpernkranz betonen möchten, verwenden Sie einen weichen, braunen Lidschatten. Tragen Sie ihn mit einem feinen Pinsel nur am äußeren Drittel des Wimpernansatzes auf und verblenden Sie ihn gut. Dies sorgt für eine sanfte Definition ohne harte Kanten.
- Fokus auf den oberen Wimpernkranz: Investieren Sie Ihre Zeit in einen präzisen, geschwungenen Lidstrich am oberen Lid. Eine nach außen hin leicht ansteigende Linie („Wing“) hebt das Auge optisch an und ist die effektivste Methode für einen wachen, offenen Blick.
In welcher Reihenfolge tragen Sie Concealer und Foundation auf für maximale Abdeckung?
Die Frage nach der richtigen Reihenfolge von Foundation und Concealer ist ein Klassiker – mit einer klaren, logischen Antwort. Für die meisten Anwendungsfälle gilt die Regel: Foundation zuerst, dann Concealer. Der Grund ist Effizienz und Natürlichkeit. Die Foundation schafft eine ebenmäßige Basis und deckt bereits einen Großteil von Rötungen und leichten Unregelmäßigkeiten ab. Erst danach sehen Sie, wo wirklich noch eine punktuelle, stärkere Abdeckung notwendig ist. Tragen Sie zuerst Concealer auf, wird dieser beim anschließenden Verteilen der Foundation größtenteils wieder verwischt, was zu Produktverschwendung und einem ungleichmäßigen Ergebnis führt.
Diese „Weniger-ist-mehr“-Strategie ist der Schlüssel zu einem natürlichen Teint ohne Maskeneffekt. Nachdem die Foundation aufgetragen ist, verwenden Sie den Concealer gezielt nur dort, wo er gebraucht wird: unter den Augen, um die Nasenflügel oder auf einzelnen Unreinheiten. Tupfen Sie ihn sanft ein, anstatt zu reiben. Es gibt jedoch Ausnahmen von dieser Regel, die sich nach dem zu korrigierenden Problem richten. Bei sehr starken farblichen Abweichungen, wie tiefblauen Augenringen oder intensiver Couperose, die bei hellen deutschen Hauttypen häufiger vorkommt, kommt ein sogenannter Color Corrector zum Einsatz. Dieser wird *vor* der Foundation auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Ein pfirsichfarbener Corrector neutralisiert bläuliche Schatten, ein grüner Corrector gleicht Rötungen aus.
Die finale Fixierung spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle für die Haltbarkeit und das Finish. Wie die renommierte Beauty-Unternehmerin Anastasia Soare betont, ist der letzte Schritt entscheidend für ein makelloses Ergebnis. Ihre Empfehlung unterstreicht die Wichtigkeit einer durchdachten Reihenfolge für ein professionelles Finish.
Puder sollte man nach der Foundation und dem Concealer auftragen.
– Anastasia Soare, Cosmopolitan Interview
Ein transparenter Puder, mit einem Pinsel leicht aufgetragen, fixiert die cremigen Produkte, verhindert das Verrutschen in Fältchen und mattiert den Teint für ein langanhaltendes, perfektes Finish.
Warum betont ein Bob auf Kinnhöhe ein breites Kiefer zusätzlich?
Ein Haarschnitt ist kein isoliertes Modestatement; er ist ein mächtiges Werkzeug zur Formung der Gesichtssilhouette. Ein klassischer Bob, dessen untere Linie exakt auf Kinnhöhe endet, ist einer der größten Fehler bei einer breiten oder eckigen Kieferpartie. Der Grund ist ein einfaches optisches Gesetz: Das Auge wird zum Ende einer Linie gezogen. Die scharfe, horizontale Kante des Bobs bildet einen visuellen Ankerpunkt genau an der breitesten Stelle des Gesichts. Anstatt die Partie zu kaschieren, wird sie dadurch maximal betont und das Gesicht wirkt im unteren Drittel noch breiter und kantiger.
Die Frisur arbeitet in diesem Fall gegen das Ziel des Make-ups. Sie können noch so perfekt konturieren – wenn der Haarschnitt eine horizontale Linie über Ihre Problemzone legt, wird dieser Effekt verstärkt. Das Gesicht wirkt gestaucht, die Proportionen unharmonisch. Die Korrektur liegt darin, die horizontale Linie zu brechen und stattdessen vertikale Linien zu schaffen, die das Gesicht optisch strecken.

Eine hervorragende Alternative, die auch von deutschen Stars wie Lena Meyer-Landrut erfolgreich genutzt wird, ist der „Lob“ oder Long-Bob. Dieser Schnitt endet nicht am Kinn, sondern deutlich darunter, idealerweise knapp auf dem Schlüsselbein. Die längeren vorderen Strähnen umspielen das Gesicht, brechen die Breite der Kieferpartie auf und ziehen den Blick nach unten, was das gesamte Gesicht länger und schmaler erscheinen lässt. Leichte Wellen oder Stufen können diesen Effekt zusätzlich verstärken, da sie die harten Linien weiter auflockern und für eine weichere Kontur sorgen. Die richtige Frisur unterstützt das Make-up und schafft eine harmonische Gesamterscheinung.
Wann konkurriert die Statement-Kette mit Ihrem Brillengestell?
Accessoires sind die finalen Pinselstriche Ihres Looks, doch sie können auch für visuelles Chaos sorgen, wenn sie nicht aufeinander abgestimmt sind. Ein häufiger Fehler ist die Kombination eines dominanten Brillengestells mit einer ebenso auffälligen Statement-Kette. Beide Elemente kämpfen um die Aufmerksamkeit im gleichen Bereich – dem Gesicht und dem oberen Brustbereich. Das Ergebnis ist eine visuelle Überladung. Anstatt den Look zu komplettieren, entsteht ein unruhiger, konkurrierender Eindruck, der von der eigentlichen Ausstrahlung ablenkt.
Die Brille ist bereits ein starkes Statement-Accessoire. Eine filigrane Metallbrille lässt mehr Spielraum für auffälligen Schmuck als ein dickes, dunkles Acetatgestell. Als Faustregel gilt: Je präsenter die Brille, desto dezenter sollte der Halsschmuck sein. Es geht darum, visuelle Ankerpunkte bewusst zu setzen, anstatt sie wahllos zu verteilen. Eine weitere, oft übersehene Regel ist die Harmonie der Materialien. Eine goldene Brille kombiniert mit Silberschmuck kann einen Stilbruch darstellen, der unharmonisch wirkt, es sei denn, er ist bewusst als „Mixed-Metal“-Look inszeniert.
| Brillentyp | Empfohlener Schmuck | Zu vermeiden |
|---|---|---|
| Filigrane Metallrahmen | Statement-Ketten erlaubt | Zu viele kleine Details |
| Dicke Acetatfassungen | Dezente Ketten, Ohrringe | Weitere Statement-Pieces |
| Goldene Metallbrille | Goldschmuck | Silberschmuck |
Neben der Brille spielt auch der Ausschnitt Ihres Oberteils eine entscheidende Rolle bei der Wahl der Kette. Der Ausschnitt definiert den verfügbaren „Raum“ zwischen Gesicht und Kleidung. Ein tiefer V-Ausschnitt schafft Distanz und erlaubt eher eine Statement-Kette, während ein hoher Rundhalsausschnitt den Bereich komprimiert. Hier bietet sich eine Checkliste an, um die richtige Balance zu finden.
Ihr Aktionsplan: Die Ausschnitt-Regel für Brillenträgerinnen
- V-Ausschnitt prüfen: Bietet der Ausschnitt genügend Abstand zwischen Brillenunterkante und Kettenanfang? Wenn ja, ist eine Statement-Kette eine Option.
- Rundhalsausschnitt analysieren: Liegt der Ausschnitt sehr nah am Hals? Dies komprimiert die Zone. Wählen Sie eine filigrane, kurze Kette oder verzichten Sie ganz darauf.
- Rollkragen bewerten: Bei einem Rollkragen ist der Raum für eine Kette praktisch nicht vorhanden. Der Fokus sollte hier klar auf den Ohrringen liegen, um eine Überladung zu vermeiden.
- Gesamtbild kontrollieren: Treten Sie einen Schritt vom Spiegel zurück. Wirkt der Look harmonisch oder konkurrieren Brille, Kette und Ausschnitt miteinander?
- Prioritäten setzen: Entscheiden Sie, welches Accessoire der Star sein soll – die Brille oder die Kette. Das andere sollte sich dezent zurücknehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die meisten Make-up-Fehler sind keine Farb-, sondern Architekturfehler, die optische Gesetze missachten.
- Der Schlüssel liegt im Verständnis von Licht (hervorheben) und Schatten (zurücktreten lassen) sowie in der Farbharmonie mit Ihrem Hautunterton.
- Frisur und Accessoires sind Teil des Gesamtbildes und können die Wirkung Ihres Make-ups entscheidend beeinflussen oder zunichtemachen.
Wie finden Sie die exakt passende Foundation für helle Hauttypen ohne Maskeneffekt?
Die perfekte Foundation ist unsichtbar. Sie gleicht den Teint aus, ohne sich wie eine Maske auf die Haut zu legen. Gerade bei den in Deutschland weit verbreiteten hellen Hauttypen ist dies eine besondere Herausforderung. Ein zu dunkler oder farblich unpassender Ton erzeugt einen harten, unnatürlichen Rand am Hals und lässt das Gesicht älter und künstlich wirken. Das Ziel ist es, die eigene Haut zu perfektionieren, nicht sie zu überdecken – ein Wunsch, der tief im Selbstbild verankert ist, denn immerhin finden sich laut einer Statista-Infografik 41% der deutschen Frauen ohne Make-up schön.
Der entscheidende, aber meist ignorierte Faktor ist der Hautunterton. Jede Haut hat, unabhängig von ihrer Helligkeit, einen kühlen (rosigen), warmen (gelblichen/goldenen) oder neutralen Unterton. Eine Foundation mit gelblichem Unterton wird auf einer rosigen Haut immer orange und unnatürlich aussehen und umgekehrt. Der größte Fehler ist, die Foundation im künstlichen Licht einer Drogerie wie dm oder eines Kaufhauses wie Douglas am Handrücken zu testen. Der Handrücken hat eine andere Farbe als das Gesicht und das künstliche Licht verfälscht die Farbwahrnehmung komplett.
Die einzig verlässliche Methode ist der Unterton-Test bei Tageslicht. Tragen Sie mehrere Nuancen als kleine Streifen nebeneinander am Übergang von der Wange zum Hals oder direkt auf dem Dekolleté auf. Gehen Sie ans Fenster oder, noch besser, nach draußen. Die Nuance, die mit Ihrer Haut zu verschmelzen scheint, ist die richtige. Nur im oft grauen, aber ehrlichen deutschen Tageslicht offenbart sich der wahre Unterton. Die Foundation, die im Laden perfekt schien, kann sich hier plötzlich als viel zu rosa oder zu gelb entpuppen. Dieser simple, aber entscheidende Schritt ist das Geheimnis für ein makelloses, unsichtbares Finish, das Ihre natürliche Schönheit unterstreicht, anstatt sie zu verbergen.
Jetzt, da Sie die Gesetze der Optik und die häufigsten architektonischen Fehler kennen, geht es an die Umsetzung. Analysieren Sie Ihre eigene Routine, identifizieren Sie Ihre persönlichen Fehlerquellen und korrigieren Sie diese Schritt für Schritt. Ein professionelles Ergebnis ist keine Frage des Talents, sondern der richtigen Technik und des Wissens, das Sie nun besitzen.
Häufige Fragen zu Make-up-Fehlern und deren Korrektur
Warum krümelt meine Foundation?
Das „Krümeln“ oder „Pilling“ entsteht meist durch eine chemische Unverträglichkeit zwischen Ihren Pflegeprodukten und dem Make-up. Ein häufiger Konflikt besteht zwischen silikonbasierten und wasserbasierten Produkten. Wenn Ihr Primer oder Ihre Creme auf Silikonbasis (erkennbar an Inhaltsstoffen wie „Dimethicone“ weit vorne in der INCI-Liste) und Ihre Foundation auf Wasserbasis ist (beginnt mit „Aqua“), stoßen sich die Produkte gegenseitig ab. Prüfen Sie die Inhaltsstofflisten und verwenden Sie Produkte der gleichen Basis (Silikon auf Silikon, Wasser auf Wasser) für ein glattes Ergebnis.
Wann verwende ich Primer?
Ein Primer wird immer als erster Schritt nach der Hautpflege und vor der Foundation aufgetragen. Seine Hauptaufgabe ist es, eine glatte Leinwand für das Make-up zu schaffen. Je nach Formulierung kann er Poren optisch minimieren, den Hautton ausgleichen, für zusätzliche Feuchtigkeit sorgen oder die Haut mattieren. Ein gut gewählter Primer verbessert nicht nur das Erscheinungsbild der Foundation, sondern verlängert auch deren Haltbarkeit erheblich.